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Im5. |
Häufigkeit und Symptomatologie des Bauchaortenaneurysmas in einem 5-Jahres-Sektionsgut an der Medizinischen Akademie Magdeburg. Müller, Th., P.Buhtz, D. Eckstein u. E. Schenk Z. arztl. Fortbild. 73 (1979), 803-805 |
Aus den Krankenunterlagen geht hervor, daß in allen Fällen ein Tumor in abdomine palpiert wurde, der erst durch Obduktion differenziert werden konnte. Diskussion Wie Eingangs betont, hat sich die Einteilung der Aneurysmen in asymptomatische, symptomatische und rupturierende praktisch bewährt. Insgesamt ist über Symptomatologie und Behandlungsmöglichkeiten noch immer zu wenig bekannt, wie auch unsere Aufstellung zeigt. Asymtomatische Aneurysmen sind nur durch besondere Sorgfalt während der klinischen Untersuchung zu diagnostizieren, wobei als einziges Leitsymptom ein unterschiedlich großer Tumor im Bauchraum palpiert werden kann. David, Marks und Bohneval (1974) geben ihre Häufigkeit mit 18 % an. Bei den symptomatischen Aneurysmen unterscheidet Heinrich (1976) kleine ruhende von penetrierenden. Erstere verursachen Völlegefühl, Übelkeit und Erbrechen, sowie bei jedem 10. Patienten eine Klaudikatiosymptomatik. Die klinische Untersuchung kann einen pulsierenden Tumor in abdomme, Meteorismus sowie herabgesezte periphere Pulse ergeben. Penetrierende Aneurysmen verursachen häufig heftige Leibschmerzen, Darmträgheit und Unruhe des Patienten. Zwei Drittel dieser Aneurysmen sind palpabel und auskultatorisch nachweisbar. Leistenpulse und Blutdruck könnten erniedrigt sein. Im Röntgennegativbild gelingt bisweilen der Nachweis eines Tumors mit Kalkspangen (Kraus u. a. 1973). Von endgültiger Beweiskraft ist das Serienangiogramm. Die Perforation als schwierigste Komplikation kann sich verschieden darstellen. Erfolgt sie in die freie Bauchhöhle, so tritt rasch ein Entblutungsschock ein. Retroperitoneale Blutungen, wie sie in unserem Sektionsgut ausschließlich vorkamen, führen zu einem schnellwachsenden Tumor und Dauerschmerz in diesem Bereich. Der Exitus letalis tritt oft verzögert nach Stunden bis Tagen auf. Dieser Tatsache verdankt die Erscheinungsform ihre häufige Fehldiagnosen. Die an Häufigkeit dominierenden infrarenalen Aneurysmen lassen sich leicht durch Bifurkationsprothesen ersetzen. Aus diesen Gesichtspunkten leiten sich wesentliche Aspekte für die Klinik der nichtruptierten und ruptierten Aneurysmen der Bauchaorta ab. Eine chirurgische Intervention kann nur in angiochirurgischen Zentren erfolgen, wodurch eine Begrenzung der Wirksamkeit gegeben ist. Nach der Literatur liegt die Operationsletalität zwischen 50 - 80 % (Heyn und Neugebauer 1974. Heberer 1972. Müller 1974). Ziel unserer diagnostischen Bemühungen muß es sein, Aneurysmaträger einem Selektiveingriff zuzuführen, da hier die Operationsletalität bei 5- 10 % (Heyn und Neugebauer 1974) liegt. Uberdies verdeifacht der operative Eingriff die Überlebensdauer gegenüber dem Spontanverlauf (Heberer u. a. 1971). Schlußfolgerungen In unserem Sektionsgut hat sich eine relative Häufigkeit (1,6 %) von Aneurysmen der Bauchaorta gezeigt. Bei nichtruptierten Formen wird die Diagnose klinisch zu selten gestellt, im Rupturfall kommt es häufig zu Fehldiagnosen mit tödlichem Ausgang. Dies deckt sich mit den umfangeichen Studien von Körge und Mitarb. (1975) sowie zahlreichen anderen Autoren. Aus diesem Grunde halten wir es für berechtigt, auf 3 Gesichtspunkte besonders hinzuweisen:
Literatur 1. David, J. P., Marks, Ch. Und Bonneval, M.: (...)(1974),591 -594. 2. Heberer; G.: Chirurg 13 (1972), 162 - 169. 3. Heinrich, P.: Gefäßchirurgie. Johann Ambrosius Barth, Leipzig, 1976. 4. Heyn, G. und Neugebauer, J.: Zbl. Chir. 99 (1974), 1260 - 1267. 5. Körge, K. Muraschew, E. und Pokk, L.: Tagungsbericht Ges. Inn. Med. der DDR 30 (1975). 6. Kraus, R., Klemencic, J., und Struad, R.:Radiologie 13 (1973), 341 - 344. 7. Müller - Wiefel, H.: Med. Mschr. 28 (1974), 188 - 195. 8. Neugebauer, J., Heyn, G., und Gusse, D.: Zbl. Chir. 92 (1967), 2823 - 2830 zurück |