17.

Eckstein, D. u. W. Richter: Mikrofilmlupe „mikrofilu“ - Produkt der Gemeinschaftsarbeit. Organisation 17 (1983), 34-35

Die Anwendung von Mikrofilmen für vielfältige Informationsprozesse ist weltweit im Kommen. Ein neues Einsatzgebiet wird mit hoher Wahrscheinlichkeit die Medizin sein. Aus diesem Grunde ist auch in der DDR seitens der zuständigen Ministerien eine entsprechende Aufmerksamkeit zu verzeichnen, und beauftragte Interessengemeinschaften sind inauguriert worden. Die Arbeitsgruppe des Ministeriums für Hoch- und Fachschulwesen „Mikrofilmtechnik im Hochschulwesen“ beschäftigt sich seit 1977 im Themenkomplex Medizin auch mit der Mikrofilmeinführung in die medizinische Betreuung.1 Dabei war eine aus der Problematik entstehende Anforderung an die Industrie hinsichtlich „Handlesegeräten, die Platz in einem Arztkittel finden“ in der Zeitschrift „organisation“ formuliert worden. Die Autoren erhielten unverzüglich dankenswerterweise durch die Zeitschrift „organisation“ nach Publikation eine Leserzuschrift hinsichtlich eines Neuerervorschlages zur Problematik von Herrn Hoyer, VEB Sachsenring Zwickau. Wir setzten uns unmittelbar mit dem Genannten in Verbindung. Im Ergebnis dieser Kontakte entstand eine Idee zur potentiellen Weiterentwicklung dieser Neuerung, die inzwischen nach einigen Irrwegen auch Niederschlag in einer Anmeldung beim Patentamt der DDR gefunden hat.2 Unter Mithilfe von mehreren regionalen (Bezirk Karl-Marx-Stadt) und überregionalen Gremien ist nun zu verzeichnen, daß das Kombinat VEB Carl Zeiss Jena das Gerät produziert (Vertrieb: VEB Organisationstechnik Eisenberg). Es wurde inzwischen im Frühjahr 1983 auf der Leipziger Messe gezeigt und hat Interessenten im Bereich des SW und des NSW gefunden. Erste Erfahrungen der Nutzer in der DDR sind bereits positiv. Das Gerät mit seinen technischen Daten ist am besten im entsprechenden Prospekt beschrieben.3 Wir bitten, sich deswegen an den VEB Organisationstechnik Eisenberg, 6520 Eisenberg/Thür., Jenaer Straße, zu wenden. In einer Kurzbeschreibung (siehe auch Abb.) ist zu sagen: Die Vorteile bestehen in der superflachen Konstruktion, dem geringen Gewicht, der Fokusierbarkeit, der zuverlässigen Funktion, der einfachen Handhabung und der Kostengünstigkeit. Das Gerät wiegt 60 g und hat folgende Abmessungen:
3,5 cm x 15 cm x 1 cm.

Wie bereits vorliegende Nutzererfahrungen besagen, ist das Gerät durch seine Kleinheit nicht nur in der Medizin zu verwenden. Selbst eine Nutzung als einfache Lupe ist wegen der physiologisch günstigen Griffeigenschaft zu empfehlen. Besonders ist laut Mitteilung der Nutzer die Möglichkeit des problemlosen Transports (so z. B. im Arztkittel, in handelsüblichen Taschen u. a.) hervorzuheben. Das kann zu einem Einsatz in der wissenschaftlichen Tätigkeit auf allen Gebieten der Volkswirtschaft führen, weil man wenigstens zum Teil unabhängig von einem Standlesegerät wird - ohne dieses ersetzen zu können und zu wollen. In diesem Sinne war die Kooperation mit der Zeitschrift „organisation“ sehr fruchtbar und - so sind wir überzeugt - wird sie es auch bleiben.

1. Vgl.- dazu Harhoff, st.; Eckstein, D.: Einsatz der Mikrofilmtechnik zur Speicherung und Bereitstellung patientenbezogener Informationen. Dt. Gesundheitswesen, 36 (1981), S. 1436-1439; Eckstein, D.; Harhoff, St.: Zu Fragen der materiell-technischen Basis des Mikrofilmeinsatzes in der Medizinischen Betreuung. Organisation 1981/2, S. 41-42: Eckstein, D.; Güttel, K.: Mikrofilmgestützte Speicherung und Bereitstellung patientenbezogener Informationen für die medizinische Betreuung, Lehre und Forschung. Berlin: Zentralinstitut für Hochschulbildung 1982, S. 36-39; Eckstein, D.; Karsten, U.; Lerche, B.: Zur aktiven Nutzung der Mikrofilmtechnik (MFT) im stationären Gesundheitswesen. Z. ärztl. Fortbildung, 76 (1982), S. 801-802.
2. Patentanmeldung Aktenzeichen WP G 03B/237 000/1
3. Prospekt Mikrofilmlupe „mikrofilu“. VEB Organisationstechnik Eisenberg/Thür. 1982

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